Stephan Ronner

Der Wind streicht übers weite Land … Lieder – Bilder – Bewegung, für die beginnende Schulzeit

40 S., brosch. € 8,–. edition zwischentöne, Weilheim 2004

 

Lieder für die beginnende Schulzeit gibt es wie Sand am Meer und die Suchenden im Bereich Waldorfpädagogik finden zahlreiche Liedsammlungen von Kolleginnen und Kollegen, die im Prinzip eines gemeinsam haben: Schriftlich fixierte, in absoluten Tonhöhen und -dauern angegeben Lieder mit pentatonischem Tonmaterial: Pentatonik = Unterstufe, bildhaftes Lied = erste Schuljahre!

Musiklehrer wie Klassenlehrer sind dann oft in der Lage, mangels eigener echter innerer musikalischer Erlebnisse, die entwicklungsmäßig einem Kind entsprechen, diese Liedsammlungen aus Tradition einzusetzen und »abzusingen«, oder sich mangels methodischer Hinführung ablehnend bzw. skeptisch gegenüber einer Welt zu verhalten, die scheinbar »die Kinder von heute« gar nicht mehr anspricht!

Stephan Ronner legt in seiner Liedsammlung zugleich einen methodischen Weg an Hand von Tönen, Klängen, Bewegungen, Bildern, Hinweisen, Noten … vor und zeigt, wie wir uns als Erwachsene an eine andere Welt herantasten, uns geschmeidig und empfänglich für einen direkten musikalischen Zugang zu den ersten Schuljahren machen können. Nicht zuletzt gibt diese Skizzensammlung aus 19 musikalischen Ereignissen Anregungen, wie mit Kindern dieses Liedgut – das mit Kindern entstanden ist – verlebendigt werden kann!

Die erste Auflage (2002 im Selbstverlag des Komponisten erschienen) gab noch wenige ausgewählte methodische Hinweise preis, in der nun vorliegenden Ausgabe findet man eine heute notwendige methodische Hinführung und Impulsierung an einen Bewegungs- und Klangraum, der durch bloßes Abdrucken von Liedmaterial nicht erschöpfend und tiefgreifend erschlossen werden könnte.

Der zukunftsweisende Impuls dieser Sammlung ist unter anderem der, dass hier musikalisches Geschehen der Unterstufe seinem Wesen nach innerlich erfasst wurde durch die Art der Darstellung so dem suchenden Musik- und Klassenlehrer zur Verfügung steht, dass er
einen musikalischen Entwicklungsweg damit beschreiten kann. So besteht die Hoffnung, dass, wie es im Vorwort heißt, »dem Lamento über Verschwinden des Singens (…) Ermutigung zu gegründeter Singkultur entgegentreten (möge)«.

Die wärmste Empfehlung dieses Lied-, Bild- und Bewegungsbuches entspringt einem zweijährigen Leben mit diesen Anregungen im Musikunterricht wie auch in der Lehrerbildung am Stuttgarter Seminar. 

Achim Kegel

 

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