Michael Kalwa

MentorSein. Ein Leitfaden für Beratungsgespräche in der Lehrer-, Aus- und Weiterbildung

153 S., brosch. € 10,–. DRUCKtuell, Postfach 100222, 70827 Gerlingen 2004

 

Der Lehrerbedarf an Waldorfschulen in Deutschland kann durch die Ausbildungseinrichtungen des Bundes der Freien Waldorfschulen nicht gedeckt werden. Dadurch entstehen an den Schulen schwierige Situationen bei der Einarbeitung neuer Lehrer. Das Problem ist seit Jahren bekannt; viele Selbsthilfeversuche wurden an den Schulen und in den Landesarbeitsgemeinschaften unternommen. Insbesondere Regionen, die nicht von der Nähe eines Lehrerseminars profitieren, sind betroffen. Zur Zeit laufen versuchsweise neue, mentorengestützte Ausbildungsgänge in Bayern und Niedersachsen an.

Michael Kalwa, Dozent am Institut für Waldorfpädagogik in Witten, hat in einer ersten grundlegenden Schrift die eigenen und mittelbaren Erfahrungen als Mentor zusammengefasst. Diese bietet eine Handreichung für alle, die als Mentoren oder Betroffene an einer solchen Ausbildung teilnehmen. Darüber hinaus können alle in der Lehrerbildung tätigen Dozenten sowie Lehrer, die Einarbeitungsaufgaben wahrnehmen, aus dieser Schrift wertvolle Anregungen ziehen.

Der inhaltliche Schwerpunkt der Schrift liegt in der gründlichen Darstellung der Gesprächssituationen, die bei dieser Art von Berufseinführung entstehen und die ein sensibles, differenzierendes Vorgehen fordern: Hören und Hörverständnis, verschiedene Ebenen von Botschaften, Fragen und Antworten, nonverbale Kommunikation, die Bildebene, das Gefühl, Meinung und Urteil sind wichtige Teile des Instrumentariums, das in seinem Zusammenklang Lehrern ein erfolgreiches Arbeiten ermöglicht. Einen Beleg für die Richtigkeit dieses Weges liefert Kalwa im Anhang durch eine Evaluation des Abschlusskurs-Langzeitpraktikums in Witten.

Hansjörg Hofrichter

 

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